Weiße Nacht

Wenn schon die Kinder im Sommer den Lebkuchen erblicken
und wir im Vorfeld an der aufgespielten Vorstimmung ersticken,
dann ist die weiße allnächtliche Besinnung nur einige Monate entfernt;
was uns die Frage nach Herz oder Kommerz belehrt.

Am Tag wo die Römer ihren Sonnengott mittels geschmückten Baum ehren,
stolzieren die Leute im Wahn in die Städte, um sich zu bekehren.
Entleeren Karten, Regale und die Spendenkassen,
für den spontanen Zwang der weihnachtlichen Massen.

Aber in heutiger nostalgischen Zeit angekommen,
wird man ganz schnell nach seiner Ein- oder Vorstellung vernommen.
Auf welche Art und Weise man verschiedene Menschen beschenkt,
es kommt doch ganz drauf an, an wen man denkt.

Ob allein oder in kleiner Runde, leg das Leben mal zugrunde.
Die Seele schwer, unterm Baum ist’s leer – das wäre doch nur fair.
Und wenn dich nur die aufgespielte Zweisamkeit erwacht,
keine Angst, es ist bald vollbracht. Irgendwann sind alle aufgewacht
und bescheren der Welt die weiße Nacht.


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6 thoughts on “Weiße Nacht

  1. Kritische Zeilen. Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen wünsche ich Dir einen wunderschönen Weihnachtsabend! Ganz liebe Grüße, Monni

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