Unsichtbar

Der nächtliche Heimweg stellt sich für Ötska meist als sehr lang und schwer heraus. Alle gewonnenen Eindrücke und Einflüsse aus dem Unterbewusstsein gewinnen einen neuen Platz und beschäftigen ihn Schritt für Schritt durch die dunklen und tot-kalten Straßen.

In bestimmten Zeiten und Phasen im Leben fühlt sich Ötska versteckt vor jedem – vor sich selbst. Wo kein Licht, dort kann auch kein sichtbares Bild entstehen. Zu sehr mit selbst beschäftigt um der Umwelt einen Blick zu schenken. Straßenseite wechseln. Wir verändern den Weg, die Blickrichtung oder gehen Situationen aus dem Weg. Doch irgendwie ist man auf eine gewisse Weise blind.

Illusionen und Vorstellung der Unsichtbarkeit dämpfen ein paar seiner Ängste. Zu persönlich; zu viele Menschen; zu viele Eindrücke, doch kein Interesse. Verdunkelt und verschwommen im ersten Eindruck – Profilbild. Warum sehen wir meistens nur das, was wir sehen wollen oder uns Leute sehen lassen wollen? Wie wirkt sich das auf unser handeln aus? Was für Gedanken kommen, wenn man wirklich unsichtbar wäre?

Ötska könnte einfach stehen bleiben – auch abseits des Gehwegs. Abseits von Fortschritten, Herausforderungen und Erwartungen, weil niemand merkt wer oder was wirklich mit und in ihm existiert. Es hätte eine schützende Funktion, eine eigene Unzugänglichkeit. Man hätte nicht die Chance zu verletzen, sich anzupassen, herauszustechen, vor der Zeit. Was ist Unsicherheit? Was sind Fehler oder Sensibilität?

Wir denken zu viel über und zu wenig mit. Die Persönlichkeiten sind nicht stabil, zu sehr von Ablenkungen abgelenkt. Man stürzt sich in Dinge, dreht alles leiser – ist stumm. So viel Kontakt und doch so wenig Kontakt. „Lach doch mal.“ Wem man wichtig ist, schätzt man nicht, weil man es selbst nicht tut. Überbringung von Botschaften die keiner versteht – sich kleinreden – gut gemacht.

Der Herbst kommt, die Stimmung wird eingeleitet. Die Motivation und Aufmerksamkeit steigt. So viel mitzuteilen, doch zu sehr abgelenkt von einer anderen Welt und Geschichten von anderen. Uns geht es doch allen eigentlich gut, warum leiden dann so viele? Was macht uns innerlich so schwach oder sind wir zu stark? In dunkler Kleidung fühlt er sich verbunden, zu sich, zu seinen Stärken.
Er ist erfolgreich indem was er tut, doch für sich selbst nur unsichtbar.


Sonnengrau

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

%d Bloggern gefällt das: