
Ötska wirkt nach außen stark – seine Maske hält der Witterung des Alltags stand. Das Bild der inneren Wahrheit erscheint hier in völliger Normalität. Die Unsicherheit – ist nicht betrachtbar, nicht verständlich und daher für die Außenwelt nicht vorhanden. Erschöpfend ist das andauernde Schauspiel. Nicht man selbst bröckelt, die Welt um einen erscheint grau – der Abgrund kommt zu dir. Die Maske umfällt das Umfeld – der Einfluss ist manchmal einfach zu groß.
Zwischen zwei Welten ergeben sich die Versuche, sich selbst zu finden – sich selbst zu verstehen, gesund zu werden und das Leben zu verstehen. Die zweite Welt beeinflusst die erste Welt oft mit sehr negativen Einflüssen. Hier gibt es keine Rücksicht auf andere, kein Platz für Menschen. Es sind das Aussehen, das Image und die Leistungen, die diese Welt beherrschen, egal wer man ist. Alles ist egal. Dort ist es wichtig, wer man vorgibt zu sein. Ötska versucht sich in beiden Welten erfolgreich zu bewegen. In der einen Welt kann er so sein wie er ist, in der anderen wie man ihn haben will. Der Preis für das Zweischneidige ist Erschöpfung, Verunsicherung und Einsamkeit. Der Abgrund kommt in diesen Welten auf einen zu und ist gnadenlos. Mühevoll ist es beide Welten zu vereinen. Einfach Leben, kostet Mut.
Unglücklich formulierte Ratschläge zeigen das Unverständnis dieser Probleme, denn die Ansprüche an sich selbst und an den Leistungen sind sehr hoch. Man ist sensibel, auch wenn es nicht immer so scheint. Wenn Leute einem sagen, wie man es richtig zu machen hat, glauben einige, dass sie nichts richtig machen – alles ist falsch, man ist von sich selbst enttäuscht, Leute enttäuscht zu haben. Der Druck steigt immer mehr. In der heutigen Scheinwelt des Perfektseins und Alleskönnens wird es immer schwieriger aus dem Schatten raus zu fliehen.
Über vier Millionen Menschen in Deutschland leiden laut der WHO an Depressionen. Die Dunkelziffer ist nicht bekannt. Das Internet ist voll mit Sprüchen, Zitaten, Tumblr und Blogs von Menschen, die versuchen Ihre Gedanken zu leeren und sich selbst zu erklären.
Der Kampf mit sich selbst ist hier die Herausforderung. Doch vielleicht ist das Leben gar nicht so grau, neutral und nutzlos wie es scheint. Sich selbst zu vertrauen und treu zu bleiben, ist vielleicht das, was dich besonders macht. Ruhe zu erfahren ist schwer, aber nicht unmöglich. Versuch dich, auf das Öffnen deiner Welt vorzubereiten und die Sonne auf dich einzulassen. Spreche oder Schreibe von deinen Erfahrungen, Gedanken und Problemen. „Die Sonne scheint für alle, und eben auch für dich.“
Bild: Albumcover: A Day To Remember – Homesick | Quelle: http://wallpapercave.com; Empfehlenswert: sonnengrau.de
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