In den vergangenen Jahren ist der Anteil von getönten Scheiben massiv gestiegen. Die Einsicht in einen privaten Raum soll neben den offiziellen Schutzeigenschaften wie UV- oder Blendschutz verhindert werden. Mittlerweile – Standard. Wer schützt hier eigentlich wen? Warum sind wir undurchsichtig?
In einem beeinflussten Sichtfeld werden viele Dinge abgeschwächt, verändert dargestellt oder beschützt. Die Sicht muss klar bleiben, schreibt die StVO vor. Aber ist ein klares Sichtfeld immer so vorteilhaft? Macht es andere nicht vielleicht neugieriger, wenn es nicht so ist? Machen wir vielleicht andere mit Unwahrheiten glücklicher – vor allem in der Liebe?
Würdest du deinem/deiner Sohn/Tochter sagen, wenn das tagelang gebastelte Geschenk zu Weihnachten, eigentlich nur ein krummer, unbrauchbarer Aschenbecher ist? Wahrscheinlich nicht. Ganz nach dem Motto „Das Ziel versperrt den Weg.“ ist die Mühe und Liebe dahinter, das was man darin sieht. Ist klug sein, also manchmal besser als echt zu sein?
Medien zeigen uns neuerdings in verschiedenen Weihnachtsfilmen, wie toll und notwendig es ist, Weihnachten mit Familie und Freunden zu verbringen. So wird es uns gelehrt. Völlig ungeschützt und ohne sich währen zu können. Für viele Menschen, die schwerste Zeit im Jahr – ob ohne oder mit Familie und Freunde. Der kalte Boden ist hart, je höher man steigt, desto schneller und härter fällt man.
Gibt es eine Verdunkelungsgefahr?
Mit einem schwarzen Auto, schwarzen Scheiben und schwarzer Kleidung geht es los. Der äußerliche Sichtschutz ist aufgesetzt. Die Masken wurden feierlich für die Wiedereingliederung in das Getümmel der Besinnung entstaubt. Alles ist getestet – das Lächeln sitzt.
Die Fahrt in meinem Taxi beginnt.