Wir betreten den Raum. Was sehen wir? Die Größe, die Farben und die Einrichtung. Bestimmte Dinge stehen im Vordergrund, erleuchten oder verdunkeln die Örtlichkeit. Viele Erinnerungen und Kleinigkeiten sind zu finden. Ob aufgehangen oder gut behütet versteckt – irgendwo gibt’s immer was. Irgendwo verstecken sich diese Kleinigkeiten, die einen Raum oder eine Persönlichkeit so besonders machen. Manchmal aber, meistens nach einem zweisamen Lebensabschnitt, wird es Zeit den Raum aufzuräumen. Die geteilten Dinge, die Erinnerungen oder die satt-gesehenen Stücke – es muss sich was ändern.
Die Wichtigkeiten stehen auf einer anderen Waage. Die getönte Brille verliert ihre Stärke. Wir nähern uns dem Boden. Schleichend oder wie ein Donnerschlag. Auf jeden Fall angekommen. Doch es fehlt etwas. Was wurde vernachlässigt oder übersehen? Seit wann steht diese Vase auf der Fensterbank? Es muss sich was ändern! Aber wieso eigentlich?
Was ist mit diesen Dingen passiert? Sie sehen vielleicht benutzt aus, aber machen das Zimmer immer noch zu deinem Ort. Du musst es mögen, sonst niemand. Warum nicht mal ein Tapetenwechsel? Nein – dann müssen ja auch die Möbel dazu passen. Oder neu anfangen? Die Einrichtung von Anfang an neu aufbauen? Bist du dann immer noch die/der selbe? Warum dann um 180 Grad drehen? Hast du dich vielleicht verstellt oder zu oft umgestellt? Wieso legen wir so einen Wert darauf? Der Raum wurde noch nie wirklich aufgeräumt, höchstens einmal abgestaubt.
Warum beschäftigen wir uns nun damit, wenn es doch eh vorbei ist? Alles ist immer noch am gleichen Ort, nichts musst mehr befüllt werden – alles ist vorhanden. Womit können wir uns dann ablenken? Hast du die Dinge vielleicht falsch genutzt oder wurde alles benutzt?
Die Einsicht dankt, der Raum bleibt bestehen. Alles wird mit der Zeit wieder passen, du wirst drauf‘ bestehen.