Tagebucheintrag vom 16. August 2015:
Hallo liebes Tagebuch. Nun bin ich endlich 22 – juhu. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass die Zeit immer schneller vergeht. Zumindest passiert immer mehr. Studium abgebrochen, werde immer vergesslicher, kann nicht mehr schlafen, mache schnell schlapp – ich werde einfach alt.
Weshalb ich eigentlich schreibe ist, dass ich mittlerweile in meiner eigenen Welt lebe. Irgendwie hat keiner mehr Bock auf irgendwas, Leute fangen an zu heiraten, sind schwanger oder ziehen weg. Kontakte gehen verloren, ich habe das Gefühl immer verrückter werden – dank Lilly – und versaue ganz viel. Wenn ich meine, Sachen schon mal erlebt zu haben, werde ich in eine Starre versetzt und drehe plötzlich durch. Bei einem kleinen Date bin ich einfach weggelaufen oder sogar beim Autofahren war plötzlich alles starr. Zwar werden mir Lillys Denkweisen und Handlungen immer bewusster, doch kämpft mein Körper immer noch gegen an – vor allem nachts. Aber alles egal. Ich nehme es hin, werde immer emotionsloser und resistenter. Ich sollte vielleicht noch mehr nachdenken, das hilft bestimmt.
Es wird langsam Zeit, doch Zeit ist schrecklich. Neben Geld, Macht und Veränderungen, wollen alle immer nur das Tollste und Beste machen. Warum sich so ins Zeug legen? Auch wenn einem die Fehler übel genommen werden und gute Sachen als selbstverständlich hingenommen werden. Am Ende ist alles vergänglich. Es ist alles so falsch. Es kommt immer auf das nebensächliche an. Hauptsache man sieht gut aus. Wie wir wohl Leben würden, wenn wir ein Ablaufdatum hätten. Würden wir unsere Zeit dann anders nutzen?
Mittlerweile nehme ich alles hin. Auch, dass meine Träume wahr werden berührt mich emotional nicht mehr so. Wenn ich mal so nachdenke, bin ich emotional wirklich nicht mehr stark. Das war mal anders. Da renne ich lieber mit meiner Maske rum, dann sind die Leute zufrieden. Nicht auffallen oder anders sein. Mal sehen wie lange ich das schadenlos überstehe. Aber es ist trotzdem toll. Kaffee ist für jeden da. Verständnis, Treue und Freundlichkeit leider nicht.
Genug davon, jetzt gibt’s erst mal Kaffee und Kuchen von Oma. Also: Tschüss – XX
Wir haben alle ein Ablaufdatum. Es wird einem nur nicht bewusst, wenn wir jung sind, weil wir denken, es läge in ferner Zukunft. Deshalb: Nutze den Tag. LG, Monni
Bin mir nicht sicher, ob Menschen ihr Ablaufdatum zeitlich begrenzen.Das Erreichen dieses Ziels, ist vielleicht das Ablaufdatum.
Carpe Diem – Vielen Dank für’s kommentieren 🙂