Tagebucheintrag vom 13. Mai 2013:
Guten Morgen verhunztes Tagebuch. Ich habe dich leider für eine Woche hinter meinem Bett verstecken müssen, da ich Besuch hatte – dabei wurdest du aus gewissen Gründen ein wenig zerdrückt und siehst jetzt leicht eingestaubt und mitgenommen aus. Sorry! Ich werde das wieder gut machen!
Die letzte Woche war ziemlich gleich. Eine Dauerschleife. Da ich mal wieder krank geschrieben war, musste ich täglich zum Therapeuten und saß sonst den ganzen Tag in meiner kleinen Wohnung und habe vor mich hin gedacht. Aus diesem Grund, tauchte Lilly wieder am Tag auf und entgleitete mich in ihre Welt. Was mir mittlerweile sehr gefällt. Es tut gut, wenn man nicht drüber nachdenkt und die Dinge über sich ergehen lässt. Es bleibt mir ja auch keine Wahl.
„Das was wir sind ist das was wir nach außen tragen und nicht was wir im inneren sind.„
Ich habe versucht den Zwängen zu entringen und endlich ehrlich zu sein. Doch es funktioniert nicht. Es ist ein bisschen übertrieben dich zu lieben, doch es geht nicht. Doch. Es geht jetzt eigentlich, doch du bringst mich zu diesen Dingen, die mich nicht Ich sein lassen. Du bist der Grund, dass jeder Tag wieder und wieder passiert, bis ich erwache. Im Bett von anderen. Ich bin mir unsicher ob ich weiter lügen oder ehrlich sein soll. Meine Mutter kennt das alles ein wenig. Sie war nicht anders. Am gestrigen Muttertag war ich bei ihr, und wir redeten über die zukünftige Vergangenheit. Ein Ausbruch der Routine.
Es ist mein Vater, unser Vater der uns die Fantasie verschaffte etwas besonderes zu sein. Was bedeutet schon Zeit, wenn du sie verschwendest und andere sie wegen dir besser nutzen. Letztendlich sind wir allen egal und malen uns die Zukunft hoffnungsvoll aus. Zumindest wenn die aktuelle Situation unzufrieden ist oder scheint. Eine Zeitschleife; die nicht endet und nicht aufhört. Die Erlösung ist eine grundlegende Veränderung. Tschüss Vater, der niemals da gewesen schien. Wir können es kaum erwarten.
Aus schwarz wurde mittlerweile grau. Mein Schrank wird grau. Letzte Woche habe ich sehr viel ausgemistet und wieder eingeräumt. Am Ende war alles grau doch so verschieden. So sind wir eben. Wir sogenannten Menschen.
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