Das Gedachte überdenken 1/2

Ötska – nach außen ein normaler Mensch, doch in seinem Kopf völlig überladen und nicht einschätzbar. Sein Leben ist geplant und getaktet. Nichts kann ihn überraschen oder einschüchtern – jeder mögliche Schritt, jede möglich Veränderung – alles ist genau durchdacht und durchgeplant. Er spielt eine Rolle, die niemand durchschaut.

Dies ist seine Schutzfunktion. Jede Rolle ist auf die Verhaltensmuster und Eigenschaften der anderen spezialisiert. Menschen sind Gewohnheitstiere egal wie sehr sie versuchen davon abzuweichen. Es bringt nichts sein Verhalten kurzfristig zu ändern. Wenn man allerdings kleine Dinge anders macht als man sie vielleicht im Voraus plant, fokussiert man sich nicht mehr auf seinen „Gewohnheitsplan“ und lässt Dinge kontrolliert auf sich zukommen. Eine Art kontrollierte und bewusste Selbstmanipulation.

Und so beginnt das Rollenspiel. Er spielt sich selbst vor jemand anderes zu sein, so zeigt er sich auch nach außen. Da dieses bewusst passiert, kann er die Rolle individuell verändern und weiß trotzdem wo diese Rolle aufhört bzw. anfängt. Er kann sich beispielsweise in Verhaltensstrukturen hineinversetzen und so auf gleichartige Menschen anders einreden – nicht beschuldigen oder angreifen. Natürlich kann man sowas nicht auf Anhieb lernen – vielleicht ist es auch nicht lernbar. Schauspieler bereitet sich oftmals Monate auf Ihre Rolle vor, lernen in der Rolle zu leben, zu denken und zu handeln. Aber nicht jeder schafft es aus dieser Rolle wieder rauszukommen.

Man kann den Leuten heutzutage alles erzählen, weil es Ihnen egal ist wie du bist, warum du so bist – sie hinterfragen nichts. Dank der medialen Entwicklung, der einseitigen Berichtserstattung und den Scheinwelten, werden die Generationen verdummt und in die Irre geführt. Nichts ist heute einfacher als Menschen unbewusst zu manipulieren, sich gegenseitig in Schubladen zu stecken oder ähnliches. Die Wahrnehmung wird gestört. Was bringt es mir und dir seinen Urlaub zu zeigen, was man isst, wie toll man nach einem Training aussieht? Warum mache ich das für andere? Warum teile ich diese Dinge? Warum gibt es einigen das Gefühl nichts erreicht zu haben, dick oder arm zu sein? Warum denkt man über sowas überhaupt nach?

Deshalb ist es so interessant aber auch gefährlich mit Rollen zu spielen. Man darf keine Fehler machen. Um sich derart anzupassen muss man natürlich auch die Grenzen austesten. Auf welche Veränderungen wird wie reagiert und warum. Aber man muss dabei neutral bleiben und darf sein Ziel, den Weg nicht aus den eigenen Augen verlieren.
Teil 2

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